Erst Nordsee, dann Rewe, was noch?

Veröffentlicht am 02.05.2010 in Lokalpolitik

SPD-Vorstand diskutiert über Schließung von Rewe

In der letzten Vorstandssitzung der Landshuter SPD diskutierten die Sozialdemokraten über Schließungen von Lebensmittelgeschäften in der Altstadt. Unverständnis zeigte der gesamte Vorstand dafür, dass die Verantwortlichen der Stadt hier anscheinend nur zusehen und nichts unternehmen. Die geplante Schließung des Rewe-Marktes habe gravierende Folgen für die Innenstadtbewohner und stehe in krassem Widerspruch zum Mediationsverfahren, mit dessen Hilfe die Innenstadt für Besucher und Bewohner attraktiver gestaltet werden soll.

Nachdem das Fischgeschäft "Nordsee" seine Pforten wegen einer drastischen Mieterhöhung schließen musste, ist im März 2011 der Supermarkt "Rewe" dran. Auch hier sind es gestiegene Mietkosten, die das Aus für die einzige Einkaufsmöglichkeit direkt in der Altstadt bedeutet. Die Vorsitzende Anja König berichtete vom Bürgerstammtisch, dass die Familie Emslander 100 % Mieterhöhung verlangt und dies von bisher 8000 Euro monatlich. Dass Rewe eine solche Erhöhung nicht schultern könne, sei den Vermietern wohl von Anfang an bewusst gewesen, so König weiter. Mit der Postbank stehe ja auch schon der Nachmieter fest. Außer zahlreichen Metzgern und noch mehr Bäckern bleibt den Innenstadtbewohnern nichts weiter übrig als viel weitere Fußwege in Kauf zu nehmen. Für Jüngere mag das kein allzu großes Problem sein, bedenke man aber, dass gerade in der Innenstadt viele ältere Leute wohnen, so wird diesen ihre einzige Einkaufsmöglichkeit für den alltäglichen Bedarf genommen, und das alles nur weil die Eigentümer dieser Immobilien Profit machen wollen.
Die anwesenden Stadträte Gerd Steinberger und Maria Haucke mussten leider zugeben, dass die Stadt hier wenig Einfluss nehmen kann, da es sich um Privatbesitz handele. Lediglich mit Gesprächen könne man versuchen, die Eigentümer von einer so dramatischen Veränderung abzubringen. Aber wenn es um so viel Geld ginge, seien Immobilienbesitzer nur wenig kooperativ.
Die Vorstandsmitglieder waren sich einig: hier müsse man Mittel und Wege einrichten, um von Seiten der Stadt und damit der Bürgerinnen und Bürger Einfluss nehmen zu können. Es könne nicht sein, dass man bei Schließung eines für die Innenstadtbewohner so wichtigen Lebensmittelmarktes machtlos zuschauen müsse, während noch eine weitere Bank, die sicher nicht so dringend gebraucht wird, ihre Pforten öffnet.
Mit dem Mediationsverfahren habe die Stadt einen richtigen Schritt in Richtung Bürgerbeteiligung gemacht, man sollte aber dabei bedenken, dass nur eine gelungene Mischung von Geschäften für die Kunden attraktiv ist, diese aber hier in der Landshuter Innenstadt sehr zu wünschen lässt.

 

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