Wohnungskonzept der SPD

Veröffentlicht am 12.03.2014 in Kommunalpolitik

Ist die Finanzierung gesichert ?

Interview mit Harald Unfried, Vorsitzender der SPD-Bundeswahlkreisorganisation

Stadtgucker: Das Wohnungsbaukonzept der Landshuter SPD erfährt grosse Zustimmung. Doch gibt es auch Sorgen angesichts der Kreditfinanzierung der geplanten 1000 neuen Wohnungen.

Harald Unfried: Diese Sorgen nehmen wir sehr ernst. Deshalb haben wir das Konzept im Detail durchgerechnet und alle Kalkulationsgrundlagen nachprüfbar offen gelegt. Die Finanzierung wollen wir über eine gemeinnützige städtische Wohnungsgesellschaft organisieren, die sich die Kredite zu viel günstigeren Bedingungen als private Bauträger bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau besorgen kann. Damit erhöht sich die Stadtverschuldung durch das Wohnbauprogramm nicht.

Stadtgucker: Die offiziell ausgewiesene Verschuldung der Stadt erhöht sich nicht. Das ändert aber nichts daran, dass die Wohnungen dennoch kreditfinanziert werden müssen. Die Schulden entstehen dann eben bei der Wohnbaugesellschaft.

Harald Unfried: Vollkommen richtig. Deshalb stellt sich die Frage, ob die Kreditfinanzierung statthaft und nachhaltig ist. Und das ist sie in diesem Fall gleich in mehrfacher Hinsicht.

Stadtgucker:  Das müssen Sie erläutern.

Harald Unfried: Es werden zwar Kredite aufgenommen, gleichzeitig entsteht aber ein entsprechender Gegenwert in Form der stadteigenen Wohnungen. Und der Wert der Wohnungen wird im Zeitverlauf ansteigen. Noch wichtiger für den Aspekt der Nachhaltigkeit ist aber, dass nicht nur für die heutige Generation ein Nutzen in Form preisgünstigem Wohnraum entsteht, sondern auch für künftige Generationen. Denn die Wohnungen stehen der Stadt auch in Jahrzehnten noch zur Verfügung.

Stadtgucker:  Also wird die Finanzierung über eine Zeitraum von etwa 30 Jahren gestreckt, sodass sowohl die heutige wie auch die künftige Generation an der Finanzierung beteiligt wird ?

Harald Unfried: Exakt. Die Generationen, die von dem Projekt profitieren, beteiligen sich gemeinsam an der Finanzierung. Entscheidend ist hier aber noch etwas anderes: die Wohnungen werden letztlich von den heutigen und künftigen Nutzern, also den Mietern der Wohnungen finanziert werden. Die Wohnbauinvestition generiert also selbst die Einnahmen zur Abtragung der Kredite. Die Mieter haben schliesslich auch den unmittelbaren Vorteil der günstigen Mieten.

Stadtgucker: Und worin besteht der Vorteil für die Stadt ?

Harald Unfried: Der besteht in einer massiven Entspannung des Mietwohnungsmarktes aufgrund des erhöhten Wohnraumangebotes. Damit kann die Mietpreisentwicklung gedämpft werden. Und die Stadt schafft neues Tafelsilber. In 30 Jahren sind die Wohnungen ausfinanziert, die Stadt kann aber heute schon und erst recht in der Zukunft den Mietwohnungsmarkt damit beruhigen. Wir müssen jetzt tätig werden, damit wir in Landshut langfristig keine Mietpreise auf Münchner Niveau bekommen. Denn dann arbeitet man quasi nur noch für die Miete.

Stadtgucker: Wir danken für das Gespräch.

 

 

Besuche uns auf Facebook!

Hier klicken!

Zähler

Besucher:1205346
Heute:340
Online:2

Parteiprogramme

OV-Zeitung

Parteiprogramme