Themenabend "Finanzmärkte" der Stadt-SPD

Veröffentlicht am 16.09.2009 in Veranstaltungen

v.l.: Anja König, Harald Unfried, Gernot Mühlbauer, Robert Gewies, Gerhard Wick

Gernot Mühlbauer und Harald Unfried sprechen über Finanzmärkte

Anläßlich eines Themenabends der Stadt-SPD zur Finanzmarktrise konnte die Stadtverbandsvorsitzende Anja König am vergangenen Montag im Gasthaus "Zur Insel" mit Gernot Mühlbauer den Initiator der Interessengemeinschaft COBOLD sowie den örtlichen Bundestagskandidaten Harald Unfried begrüssen. In einem kurzweiligen Vortrag berichtete Gernot Mühlbauer anschaulich über die Hürden, die falsch beratene Bankkunden bzw Anleger zu überwinden hätten, wenn sie den entstandenen Schaden einklagen wollten.

Im Rahmen der LEHMAN-Brother- Insolvenz verloren die Mitglieder der vom Referenten initiierten Interessengemeinschaft mehr als eine halbe Million Euro aufgrund fehlerhafter Beratung. Der Referent zeigte die verschiedenen Wege auf, wie die Interessengemeinschaft versuche, von der Bank, die diese "giftigen" Wertpapiere verkauft habe, den Schaden ersetzt zu bekommen. Die Benutzung des Internets, die Unterstützung durch geeignete Rechtsanwälte, sowie das Einbinden der örtlichen und überregionalen Presse seien geeignete Hilfsmittel auf diesem Wege. Und nicht zuletzt wären bereits gewonnene Prozesse anderer Leidensgenossen Motivation genug, um auf diesem beschwerlichen Weg nicht an Kraft und Ausdauer zu verlieren. Stadtverbandsvorsitzende Anja König fügte noch hinzu, dass die Anzahl derer, die sich gegen solche Machenschaften offen zur Wehr setzen, viel zu gering sei. Je mehr Betroffene sich zusammenschließen würden, desto mehr könne erreicht werden.
Im Anschluss daran erläuterte Harald Unfried das SPD-Konzept zur Bändigung der Finanzmärkte, dass dem Leitgedanken "Investieren statt Spekulieren" folge. Die Ökonomen seien sich einig, dass ungezügelte Finanzmärkte anfällig für die Entstehung spekulativer Blasen seien, die früher oder später die ganze Wirtschaft in Mitleidenschaft zögen. Die Spekulation müsse deshalb zumindest eingedämmt, manche Spekulationspraxis schlicht untersagt werden, so Unfried. Denn eine Finanzkrise diesen Ausmasses dürfe sich nicht mehr wiederholen. Es müsse eine neue Finanzmarktarchitektur gezimmert werden. So sollen nach dem Willen der SPD die Finanzmanager künftig für Schäden haftbar gemacht werden. Sie müssten auch mit einem Teil ihres eigenen Einkommens haften. Die Auszahlung von Boni müsse sich künftig am langfristigen Unternehmenserfolg bemessen. Zudem müssten alle riskanten Bankgeschäfte in die Bilanz genommen werden. Die hochspekulativen Leerverkäufe, bei denen Anleger auf sinkende Unternehmenskurse wetten, wolle die SPD ganz verbieten. Die Banken müssten mindestens 20 Prozent der Kreditrisiken in ihren Büchern behalten, damit das Risikobewusstein geschärft würde. Der vollständige Weiterverkauf aller Risiken müsse unterbunden werden. Die SPD wolle zudem sicherstellen, dass die Banken grössere Liquiditätspuffer und mehr Eigenkapital vorhalten., so Unfried abschliessend.

 

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