Herzogs Aussagen scharf zurückgewiesen

Veröffentlicht am 22.04.2008 in Arbeitsgemeinschaften

Horst Kubatschka: So wird der Generationenkonflikt künstlich herbeigeredet

Altdorf. Am Montag traf sich der Vorstand der SPD-Arbeitsgemeinschaft 60plus zu ihrer ersten Sitzung nach der Neuwahl. Sitzungsort war das Gasthaus „Frauenbauer“ in Altdorf. Die SPD-Senioren werden sich natürlich an den anstehenden Wahlen zum Landtag und Bezirkstag beteiligen. Sie begrüßten die Aufstellung von Ruth Müller zur Landtagsdirektkandidatin und von Daniel König als Listenbewerber. Für den Bezirkstag steigen Robert Gewies als Direktbewerber und Josef Kollmannsberger als Listenbewerber in den Ring. Mit diesem Kandidatenquartett habe die SPD die richtige Mischung zwischen Jung und Alt gefunden. Drei der Kandidaten seien erfahrene Kommunalpolitiker.

Unter der Leitung von Horst Kubatschka beriet der Vorstand auch die Äusserungen des ehemaligen Bundespräsidenten Roman Herzog. Die Äußerungen in einer Boulvard-Zeitung wurden scharf zurückgewiesen. Der Vorstand hält es für völlig falsch, dass die Äußerungen den Eindruck erweckten, die Älteren würden die Jüngeren „immer stärker zur Kasse bitten“. Damit werde der Generationenkonflikt künstlich herbeigeredet, führte Horst Kubatschka aus. Fakt sei, dass die Rentnerinnen und Rentner in den letzten Jahren durch eine Vielzahl von Reformen betroffen worden seien. Die Älteren trügen damit bereits einen erheblichen Anteil an der Lösung der Probleme der Rentenversicherung durch den demographischen Wandel.

So leisteten die Rentnerinnen und Rentner bereits seit 2004 den vollen Anteil der Beiträge zur Pflegeversicherung. Die Renten unterlägen seit 2005 dem Nachhaltigkeitsfaktor und schrittweise der nachgelagerten Besteuerung. Die Altersgrenzen für eine vorzeitige Inanspruchnahme der Rente seien erhöht worden. Das Eintrittsalter für die Regelaltersrente werde vor dem Hintergrund der steigenden Lebenserwartung auf 67 Jahre erhöht. Während es für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in den letzten Jahren zumindest kleine Lohn- und Gehaltszuwächse gab, haben die Rentnerinnen und Rentner zuletzt drei Nullrunden und eine Mini-Rentenerhöhung hinnehmen müssen – bei gleichzeitig steigenden Belastungen.

Die SPD Arbeitsgemeinschaft 60plus vertrete die Ansicht, dass die Generationen untereinander solidarisch sein sollten und dies auch sind. Die meisten Rentnerinnen und Rentner sehen sehr wohl die Belastungen ihrer Kinder und Enkel sowie deren Sorgen um die eigene Rente und unterstützen die Jüngeren oft auch finanziell. Die Bereitschaft von Jüngeren und Älteren, füreinander Verantwortung zu übernehmen, gelte es zu fördern. Da sei es wenig hilfreich, einen Generationenkonflikt herbeizureden. Wer öffentlich „befürchtet“, dass künftig „die Älteren die Jüngeren ausplündern könnten“, tue genau das. Von einem ehemaligen Bundespräsidenten hätte man eher erwarten können, dass er auf die Bedeutung des Zusammenhalts zwischen den Generationen vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung hingewiesen hätte, statt vor einer „Rentner-Demokratie“ oder einer „anhaltenden Übervorteilung der Jüngeren“ zu warnen.

In der bayerischen SPD begrüßen es übrigens nicht nur die Älteren der
Arbeitsgemeinschaft 60 plus, dass die Rentnerinnen und Rentner nun zumindest ein wenig am derzeitigen wirtschaftlichen Aufschwung teilhaben sollen – auch die bayerischen Jusos unterstützen dies. In vielen gemeinsamen Veranstaltungen der Arbeitsgemeinschaft 60 plus und der Jusos wird generationsübergreifend in Bayern daran gearbeitet, die Generationen für die Probleme und Bedürfnisse der jeweils anderen Generation zu sensibilisieren. Unsere Gesellschaft braucht den Zusammenhalt. Jung und Alt brauchen einander. Diesen Zusammenhalt gilt es zu fördern, nicht zu torpedieren.

 

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