Wer Armutsberichte frisiert, stellt sich selbst ein Armutszeugnis aus

Veröffentlicht am 24.12.2012 in Senioren

Mitgliederversammlung der SPD-Arbeitsgemeinschaft 60plus befasste sich mit sozialpolitischen Themen

„In drei Bundesländern finden nächstes Jahr die Landtagswahlen statt – in Niedersachsen, Hessen und Bayern wollen wir als Sozialdemokraten Regierungsverantwortung übernehmen“, gab der Vorsitzende der SPD-Arbeitsgemeinschaft 60plus, Rolf Haucke die Marschrichtung für 2013 vor. „Wir können in diesen drei Bundesländern nur gewinnen“, so Haucke. Und in Niedersachsen fangen wir bereits im Januar damit an. Und auch in Bayern wollen die Sozialdemokraten mit Christian Ude im September 2013 die Oppositionsbank verlassen.

In einem kurzen Rückblick auf das vergangene Jahr stellte Vorsitzender Rolf Haucke fest: „Die SPD hat nicht alle Landtagswahlen gewonnen, aber die CDU hat alle verloren.“ Fast dramatische Niederlagen musste sie in den großen Städten hinnehmen. So regiert zum Beispiel in Frankfurt am Main nach Jahrzehnten wieder ein SPD-Oberbürgermeister. Jüngstes Beispiel ist Karlsruhe, wo der SPD-Kandidat im ersten Wahlgang auf über 55 % kam und damit die CDU-Hochburg eroberte.
„Wir werden das nächste Wahljahr aktiv mit unseren Aktionen der SPD-Senioren begleiten“, so Rolf Haucke bei der Mitgliederversammlung im Gasthaus „Zur Insel“ in Landshut.
Die politische Einstimmung dazu gab es von der Kreis- und Fraktionsvorsitzenden Ruth Müller aus Pfeffenhausen. Die designierte Landtagskandidatin stellte den geschönten Armutsbericht der Bundesregierung in den Mittelpunkt ihrer Rede.
Eine Regierung, die eine von ihr in Auftrag gegebene Studie korrigiert, kritische Passagen streicht und schönt, hat nicht verstanden, worum es in so einem Bericht gehe, so Müller. Der Armutsbericht solle aufzeigen, wo Handlungsbedarf sei und welche Stellschrauben verändert werden müssen, um zu einer gerechteren Gesellschaft zu gelangen.
„Eine Bundesregierung, die die Realität verkennt und ausblendet, kann keine gerechte Politik machen. Wer es nötig hat, den Armutsbericht zu frisieren, hat es auch nicht verdient, wieder gewählt zu werden“, fand Müller klare Worte zum Vorgehen der Bundesregierung.
Die medialen Wellen schlugen in der vergangenen Woche hoch, als bekannt wurde, dass kritische Passagen des Berichts gestrichen oder verändert wurden. Dass die Privatvermögen in Deutschland sehr ungleich verteilt seien und die soziale Ungleichheit zunehme, passte vor allem Minister Rösler vom Wirtschaftsressort nicht.
Als Sozialdemokraten habe man ein klares Bild einer gerechten Gesellschaft. Müller forderte endlich einen gesetzlichen Mindestlohn, der es den Menschen auch erlaubt, von ihrer Hände Arbeit zu leben. Eine Privatisierung der Gesundheits- und Pflegeversicherung komme für die SPD nicht infrage. Eine Lanze brach die berufstätige Mutter eines 13jährigen Sohnes für die vielen Frauen, die es nicht schafften, aus der Minijob-Falle zu kommen. „Wer heute über Altersarmut spricht, darf Einkommensarmut nicht verschweigen und von Altersarmut seien Frauen überdurchschnittlich betroffen“.
Auch zur aktuellen Diskussion im Landkreis Landshut zur Finanzierung des VHS-Modell Landshut nahm Müller Stellung. „Wir wollen, dass Jugendliche eine Chance auf eine Ausbildung und unbefristete Arbeitsverhältnisse bekommen. Dafür müssen auch jene eine zweite Chance erhalten, einen Schulabschluss zu machen, die es auf dem ersten Weg nicht geschafft haben. Fraktionsübergreifend habe die Opposition im Kreistag einen Antrag gestellt. „Wir sind schon gespannt, ob sich die Kreisräte der Mehrheitspartei kurz vor Weihnachten auf ihre christlichen Werte besinnen und einer Fortführung des Modell Landshut zustimmen“, so Müller.
Rolf Haucke dankte der langjährigen Kreisrätin für ihre engagierte Rede und forderte die Genossen auf, sich im Januar 2013 am Volksbegehren gegen Studiengebühren zu beteiligen. „Ob vor- oder nachgelagerte Studiengebühren – wir wollen, dass junge Menschen ein Studium unabhängig von der Finanzausstattung des Elternhauses machen können“, so Haucke.
Dass die Zusammenarbeit zwischen Stadt und Landkreis Landshut auf der Ebene der Sozialdemokraten klappe, zeige auch der Besuch von Bürgermeister Gerd Babl aus Velden sowie dem Vorsitzenden des SPD-Unterbezirks Herbert Lohmeyer aus Vilsheim. Gemeinsam mit den Stadträten Ute Kubatschka, Maria Haucke, Dietmar Franzke und Bürgermeister Gerd Steinberger diskutierten die Senioren noch lange über kommunalpolitische Themen in Stadt und Landkreis Landshut.

 

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